Schirmherr Dr. Hans-Gert Pöttering

Dr. Hans-Gert Pöttering
Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung

Das Herzenswunsch-Projekt des Malteser Hilfsdienstes – ein Beitrag zur Lebensqualität sterbenskranker Menschen

Sterbenskranke Menschen bedürfen in besonderer Weise der Solidarität und Hilfe. Deshalb ist es richtig, eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung am Lebensende sicherzustellen, die nicht nur medizinische und pflegerische, sondern auch soziale, psychische und seelsorgerische Aspekte berücksichtigt.

Am Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden lässt sich das Humane einer Gesellschaft erkennen. In den letzten Jahren wurden die politischen und rechtlichen Weichen zugunsten von Palliativmedizin und Sterbebegleitung gestellt. Ziel war und ist es, die letzte Lebenszeit eines Menschen würdig und human zu gestalten. Unbenommen des Leidens, das mit Krankheit, Sterben und Tod verbunden ist, gilt es, im letzten Lebensabschnitt eines Menschen eine möglichst gute Lebensqualität zu gewährleisten. Diese gesellschaftspolitische Entwicklung muss auch künftig fortgesetzt werden.

Ohne die Tatkraft von Ärzten, Pflegern, Sanitätern und Fachleuten aus seelsorgerischen und sozialen Berufen sowie sehr vielen ehrenamtlich engagierten Menschen wäre die Versorgung sterbenskranker Menschen nicht möglich. Daher gebührt ihnen Dank und Anerkennung. Sie benötigen darüber hinaus weiterhin die gesellschaftliche Unterstützung.

Das Herzenswunsch-Projekt des Malteser Hilfsdienstes geht weit über das übliche Hilfsangebot für schwerstkranke und sterbende Menschen hinaus. Nicht die medizinische und pflegerische Betreuung stehen im Vordergrund, sondern das seelische Wohl der Patienten. Wenn es gelingt, letzte Wünsche zu erfüllen, dann trägt dies sehr zur Lebensqualität in der letzten Lebensphase bei.

Daher sind die "Herzenswunschkrankenwagen" des Malteser Hilfsdienstes ein zutiefst humanitäres, von der Empathie mit Hilfsbedürftigen getragenes Projekt. Dahinter stehen ein Menschenbild und eine Werthaltung, die den Menschen auch in seiner Schwäche, Unzulänglichkeit und Endlichkeit wertschätzen und ernst nehmen. Sterbenskranke werden nicht bloß als medizinische „Fälle“, sondern in ihrer Würde und unter Beachtung ihrer Bedürfnisse und Wünsche behandelt.

Berlin, 27. März 2017

Dr. Hans-Gert Pöttering
Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung