Auf das Können schauen

Foto einer Frau der Malteser und einer älteren Dame
Menschen mit einer Demenz können oft noch mehr, als man glaubt; Symbolfoto: Malteser

Hannover (mhd). Menschen mit Demenz verfügen noch über zahlreiche Fähigkeiten, die sich fördern lassen. Die Malteser in Hannover möchten daher im Rahmen der bundesweiten „Woche der Demenz“ vom 16. bis 22. September dazu motivieren, bei dieser Erkrankung nicht in erster Linie die Einschränkungen zu sehen. Stattdessen stehen das Können und das „Was-noch-geht“ im Vordergrund. In der Region Hannover finden die „Wochen der Demenz“ abweichend vom 2. bis 27. September statt und stehen unter dem Schwerpunkt „An- und Zugehörige von Demenz.“


Eine Demenzerkrankung bringt für die Betroffenen, aber auch ihre Angehörigen und Freunde viele Veränderungen mit sich. Dies thematisieren die Malteser mit Betroffenen und Angehörigen am 13. September von 15 bis 17 Uhr bei Kaffee und Kuchen im „Café Malta“ im Don-Bosco-Haus, Göttinger Chaussee 147 in Hannover-Ricklingen. Eine Informationsveranstaltung unter dem Thema „Demenz – was nun?“ am 16. September von 17 bis 19 Uhr in den Räumen des ka:punkt, Grupenstraße 8 in Hannover, rundet die Veranstaltungsreihe der Malteser ab. Es referiert Bettina Mohr.

Beim Café Malta zum Beispiel möchten die Malteser Menschen mit Demenz ermöglichen, Positives zu erleben. „Wir achten darauf, dass unsere Gäste sich in der kleinen Gruppe wohlfühlen können. Bei uns gibt es zum Kaffee keine Sahnetorte, die mit der Gabel gegessen wird, sondern trockenen Kuchen, den man auch mit den Fingern halten kann. So muss sich niemand über seine zittrige Hand ärgern, sondern kann sich auf ein Gespräch in der Gruppe einlassen“, beschreibt Bettina Mohr von den Maltesern in Hannover die Herangehensweise. Die Demenzbegleiterinnen und -begleiter wollen aktivieren, um vorhandene Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten. „In unserer kleinen Gruppe ist eine individuelle Ansprache und Begleitung der Gäste möglich. Jede Person wird dort abgeholt, wo sie steht. Wer stärkere Defizite hat, wird eben stärker gefördert und unterstützt.“

Aktivierung trägt oft direkt Früchte, sagt Mohr: „Die soziale Teilhabe und das Erleben von Selbstwirksamkeit führt zu positiven Emotionen, die für Menschen mit Demenz besonders wichtig sind. Angehörige berichten uns immer wieder, dass ein Mensch mit einer Demenz bestimmte Dinge, die wir mit ihm geübt haben, wieder schafft und auch entspannter ist, wenn er bei uns war.“

Eingebettet in die „Woche der Demenz“ ist der internationale Welt-Alzheimer-Tag am 21. September. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben“ und will darauf hinweisen, wie es gelingt, den Herausforderungen der Demenz im Familien- und Freundeskreis sowie der gesamten Gesellschaft zu begegnen.