Ein Netzwerk der Nächstenliebe

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ (rechts) mit Raphael Ebenhoch, Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Hildesheim (links) und MMM-Projektleiter Dr. Michael Lukas in der Ambulanz; Bildquelle: Wala

Hannover (mhd). Schirmherr besucht Beschirmte: Im Rahmen seiner Pastoralreise durch Hannover war der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ am Dienstag, 10. November, bei der Malteser Migranten Medizin (MMM) Hannover zu Gast und zeigte sich beeindruckt von diesem ehrenamtlich getragenen Projekt für Menschen ohne Krankenversicherung.

An 20 Standorten in Deutschland behandeln Ärztinnen und Ärzte der Malteser ehrenamtlich Menschen ohne Krankenversicherung, von denen viele illegal in Deutschland sind und ohne die MMM nicht wüssten, wohin sie bei Krankheit und Schmerzen gehen sollten. Dass der jeweilige Bischof die Schirmherrschaft über die MMM-Ambulanzen in seinem Bistum übernimmt, ist ein gut gepflegter Brauch – so auch in Hannover. Nach seiner Bischofsweihe im September 2018 hat der Hildesheimer Bischof von seinem Vorgänger Norbert Trelle die Schirmherrschaft über die MMM Hannover übernommen und war nun zum ersten Mal in der Ambulanz zu Gast, wenn auch außerhalb der Sprechstunde.

Begleitet wurde der Bischof von Projektleiter Dr. Michael Lukas sowie Raphael Ebenhoch, Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Hildesheim, und Nadica Paunovic, die die MMM als Sozialarbeiterin der Caritas unterstützt. Aufgrund der Coronapandemie hatte die Bistumsleitung beschlossen, auf Gespräche mit Ehrenamtlichen zu verzichten und sich nur mit hauptamtlichen Mitarbeitern zu treffen.

Interessiert ließ sich Wilmer die gute technische Basisausstattung der MMM erklären, die größtenteils von Spendern finanziert wurde und lobte die Arbeit der MMM als gelebtes Christentum. Besonders beeindruckt zeigte sich das Bistumsoberhaupt von der starken Vernetzung der MMM mit den niedergelassenen Ärzten Hannovers und den medizinischen und sozialen Einrichtungen der Stadt. „Weben Sie ein Netzwerk der Nächstenliebe“ gab der Bischof den Verantwortlichen mit auf den weiteren Weg und erteilte dem Projekt seinen bischöflichen Segen.

MMM-Ambulanzen sind eine Einrichtung des Malteser Hilfsdienst e.V. Die erste wurde 2001 in Berlin eröffnet. Inzwischen gibt es solche Sprechstunden in 20 deutschen Städten, seit 2007 auch in Hannover. Dort engagieren sich zurzeit fünf Ärztinnen und Ärzte ehrenamtlich sowie eine Hebamme. Kosten werden durch Spenden, einen Zuschuss von Stadt und Region Hannover sowie Eigenmittel der Malteser getragen.

Sprechstunden der MMM Hannover sind dienstags von zehn bis zwölf Uhr im Keller des Caritashauses, Leibnizufer 13-15, Hannover.

Weitere Informationen im Internet:
www.malteser-migranten-medizin.de
www.mmm.malteser-hannover.de