Hannover (mhd). Die Malteser in Niedersachsen haben gemeinsam mit 28 anderen Institutionen die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“ unterschrieben. Michael Freericks, Landesleiter der Malteser in Niedersachsen, leistete die Unterschrift im Rahmen eines Festaktes am heutigen Donnerstag, 29. November, in der Neustädter Hof- und Stiftskirche Hannover im Beisein von Niedersachsens Sozialministerin Dr. Carola Reimann.
Nach zweijähriger Vorlauf- und Vorbereitungszeit wurde die Charta auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes (DHPV) und der Bundesärztekammer (BÄK) im August 2010 in Berlin verabschiedet. Rund 200 Expertinnen und Experten beteiligten sich in Arbeitsgruppen und am Runden Tisch an diesem nationalen Projekt - eingebettet in die internationale Initiative „Budapest Commitments“. Es wurden fünf Leitsätze formuliert, um die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen zu verbessern.
Der erste Leitsatz ist dabei die maßgebliche Präambel: „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen“. Daneben sind die Anforderungen an die notwendigen Versorgungsstrukturen definiert, Standards für die Aus-, Fort- und Weiterbildung für die multiprofessionelle Behandlung festgelegt und Entwicklungsperspektiven durch interdisziplinäre Forschung benannt.
Die Malteser unterstützen diese Leitsätze aus ganzem Herzen. „‚Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen‘, so lautet der Auftrag der Malteser seit 900 Jahren. Als katholischer Orden und Hilfsdienst stehen wir mit unseren engagierten Helfern im Haupt- und Ehrenamt den Menschen nicht nur im Leben zur Seite, sondern begleiten sie auch im Sterben und tragen die Hospizcharta daher aus christlicher Überzeugung mit,“ sagt Michael Freericks, der die Malteser in den Diözesen Hildesheim, Osnabrück und im Offizialatsbezirk Vechta auf Landesebene vertritt. Malteser aller drei Gliederungen waren denn auch zur festlichen Unterzeichnung der Charta in die Landeshauptstadt gekommen.
Zu den Unterzeichnern der Charta zählen unter anderem die beiden großen Kirchen, der Landesverband der Muslime, der Landesverband der jüdischen Gemeinden, alle Wohlfahrtsverbände, Vertreter von im Landtag vertretenen Parteien, Hausärzteverband, Apothekerkammer, die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände, die Hochschule Hannover und viele mehr.
Die Malteser in Niedersachsen fühlen sich dem Hospizgedanken seit vielen Jahren verpflichtet. Alleine in der Region Hannover engagieren sich rund 90 Ehrenamtliche in fünf Hospizgruppen für Sterbende und deren Angehörige.