Liebevoll geschützt

Hans-Gert Kalt, 1. Vorsitzender des „Paritätischen Vereins für Jugendwohlfahrt Berenbostel e.V.“ (links) und seine Mitarbeiterin Maren Kühne (2. von rechts) übergeben die Corona-Stoffmasken an Malteserin Katrin Rütt (vorne links) und Sebastian Daehre, Projektleiter Kältebus; Bildquelle: Lukas/Malteser

Garbsen (mhd). Masken schützen jeden, vor allem auch die Schwachen. Mit 50 Mund-Nasenmasken hilft der „Paritätische Verein für Jugendwohlfahrt Berenbostel e.V.“ Obdachlosen und Bedürftigen, sich selbst zu schützen. Am Donnerstag, 23. Juli, übergab der Verein die Masken in Garbsen-Berenbostel an Mitarbeiter des Malteser-Kältebusses Hannover. Bei ihren Fahrten zu den Obdachlosen von Hannover und Braunschweig werden sie den bunten Infektionsschutz in den kommenden Wochen verteilen.


Gefertigt wurden die Masken „in liebevoller Heimarbeit“ von rund 30 Erzieherinnen des Vereins. Nachdem dessen fünf Kindergärten und Kindertagesstätten Mitte März schließen mussten, „wollten wir etwas dazu beitragen, die Krise zu bekämpfen“, erklärte Hans-Gert Kalt, 1. Vorsitzender des Vereins, bei der Übergabe. Rund 1.800 Stoffmasken entstanden in den Wochen der Schließung, nach professionellen Schnittvorlagen, „waschbar und desinfizierbar“, wie Kalt betont.

Profitiert von den fleißigen Näherinnen haben neben den Maltesern auch andere Hilfsdienste und soziale Einrichtungen. Schon einige Wochen zuvor hatte Antje Doß, Koordinatorin des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes der Malteser in Hannover, ebenfalls Masken für ihre Patientinnen und Patienten erhalten. Doß war es auch, die den Kontakt zu Kalt herstellte.

Reichen werden die 50 Stoffmasken nun für einige Fahrten des Kältebusses in Hannover und auch des Versorgungsbusses der Malteser in Braunschweig. „Viele Menschen, die zu uns kommen, haben nur die einfachen Papiermasken“, erklärt Sebastian Daehre, Projektleiter des Kältebusses Hannover. „Darum sind wir dankbar, dass wir ihnen nun gute Stoffmasken zum Selbstschutz anbieten können. Das ist auch sicherer.“

Seit Winter 2018/2019 fährt der Kältebus der Malteser Hannover regelmäßig abends zu den Obdachlosen und sozial Schwachen der Landeshauptstadt. Ein ähnliches Projekt starteten die Braunschweiger Malteser Ostern dieses Jahres. Die Ehrenamtlichen verteilen Suppe oder gespendete Lebensmittel, schenken Kaffee aus und haben dabei auch immer ein nettes Wort für die Menschen.

So wie Katrin Rütt, die Ende Mai zum Kältebus-Team Hannover stieß. „Ich wollte etwas zurückgeben, denn uns geht es hier in Deutschland sehr gut“, erklärt die 39-Jährige ihre Helfer-Motivation. Rütt muss es wissen, denn Mitte März kam die unternehmungslustige junge Frau, die auch gerne taucht, von einer längeren Asienreise zurück. Nachdem die studierte Betriebswirtin im Oktober 2018 ihre Marketing-Stelle gekündigt hatte, engagierte sie sich zunächst bei einem Meeresschutzprojekt in Madagaskar und half zuletzt bei einem humanitären Projekt in Kambodscha, wo sie viel Armut sah. Der Einsatz hätte noch länger dauern sollen, aber die Coronapandemie erzwang den vorzeitigen Rückflug. Nun hilft die hilfsbereite Großburgwedelerin eben den Maltesern und der Obdachlosenhilfe e.V. in Hannover.

„Wir bräuchten noch mehr motivierte Helferinnen und Helfer wie sie“, sagt Sebastian Daehre, der den Kältebus Hannover und den Versorgungsbus Braunschweig seit wenigen Wochen leitet. Die Busse sollten ursprünglich nur während des Winters beziehungsweise der Corona-Pandemie fahren, werden nun aber vermutlich das ganze Jahr rollen. Daher sind die Malteser weiterhin auf Helfer angewiesen – und freundliche Spender wie in Berenbostel.