Sturmreiter

Der Hildesheimer Malteser-Bus vor dem Hauptbahnhof Berlin; Bildquelle: Hollander

Hannover/Hamburg/Berlin (mhd). Die Bahn redet vom Wetter, die Malteser handeln: Als in den Tagen nach dem 17. Februar Stürme über Norddeutschland fegten, stellte die Deutsche Bahn ihren Betrieb ein. Dafür brachten die Malteser der Diözesangliederung Hildesheim mit ihrem Bus in mehreren Ersatzfahrten gestrandete Passagiere von Hannover nach Hamburg beziehungsweise Berlin und zurück. Im Verbund mit anderen Hilfsorganisationen erreichten auf diesem Weg mehrere hundert Bahngäste doch noch ihr Ziel.

Auftakt war am Donnerstag, 17. Februar: Nachdem die Bahn ihre Fahrten in Norddeutschland wegen eines Sturms eingestellt hatte, forderten sie die Hilfe der Johanniter bei der Ersatzbeförderung an, die wiederum andere Hilfsorganisationen um Unterstützung baten – so auch die Malteser. Am Abend rollte Malteser Sven Pfeiffer mit dem großen Malteserbus am Hauptbahnhof Hannover vor, um Fahrgäste für eine Fahrt nach Hamburg aufzunehmen. „Der Bahnhofsvorplatz war voller Menschen und bei Sichtung unseres Busses rannte der gesamte Platz auf mich zu“, berichtet Pfeiffer. Mit Hilfe eines Ordners der Deutschen Bahn konnten die 50 Sitzplätze des Busses schließlich geordnet besetzt werden. Gemeinsam mit Bussen anderer Hilfsorganisationen fuhr Sven Pfeiffer danach in die Hansestadt und am späten Abend mit dem leeren Bus wieder zurück an die Leine, wobei der Bus vom Wind gehörig durchgeschüttelt wurde.

Zwei Tage später, am Samstag, 19. Februar, brachte Nicolai Hollander von den Maltesern in Braunschweig Reisende vom Hauptbahnhof Hannover zum Berliner Hauptbahnhof, den er gegen Mittag erreichte. Auch auf dem Rückweg war der Bus gut gefüllt. Eine letzte Fahrt führte schließlich am Montag, 21. Februar, von Hannover nach Stadthagen.

Mit ihren Fahrgästen haben die beiden Malteser-Fahrer überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Natürlich war der Stresspegel bei den gestrandeten Bahnreisenden hoch, sagen beide. Doch andererseits sei deren Dankbarkeit auch groß gewesen – es gab sogar Süßigkeiten und Kuchen für die Fahrer!